Fleischrinder Austria Generalversammlung

Die Ehrengäste DI Irmgard Mitterwallner und ÖR Anton Wagner (2. v.r.) mit dem Vorstand von Fleischrinder Austria um Obmann Hans Harsch (4.v.r.)
Die Ehrengäste DI Irmgard Mitterwallner und ÖR Anton Wagner (2. v.r.) mit dem Vorstand von Fleischrinder Austria um Obmann Hans Harsch (4.v.r.)
Die Ehrengäste DI Irmgard Mitterwallner und ÖR Anton Wagner (2. v.r.) mit dem Vorstand von Fleischrinder Austria um Obmann Hans Harsch (4.v.r.)

Zur Einstimmung auf das nächste Großereignis der österreichischen Fleischrinderzucht fand die diesjährige Generalversammlung in Salzburg statt. Neben den Rückblicken auf das vergangene Züchterjahr war die die 9. Bundesfleischrinderschau, die am 16. und 17. April 2016 erstmals in Maishofen abgehalten wird.

Obmann Hans Harsch konnte neben Vertretern der Mitgliedsverbände die Ehrengäste DI Irmgard Mitterwallner, Tierzuchtdirektorin und LKV- Geschäftsführerin in Salzburg und den ZAR Obmann ÖR Anton Wagner begrüßen.

Fleischrinderzucht auf einem guten Weg

Geschäftsführer DI Franz Pirker präsentierte in seinem Vortrag den Zuchtbericht des Jahres 2014. Die Anzahl der Herdebuchkühe ist  im Vergleich zum Vorjahr um 215 Tiere auf 23.913 Kühe angestiegen. Angeführt wird die Rassestatistik nach wie von den heimischen Rassen Fleckvieh, Murbodner und Pinzgauer. Steigerungen gab es aber nicht nur in der Quantität, sondern auch in der Qualität. So haben sich 2014 nahezu alle Managementkennzahlen verbessert. Der Anteil der Schwergeburten ist auf 3.65% gesunken, die Kälbersterblichkeit innerhalb der ersten 10 Lebenstage ist ebenfalls deutlich zurückgegangen. Verbessert haben sich auch die wichtigen Kennzahlen Abkalbequote und Zwischenkalbezeit; außerdem waren die Fleischrinderzuchtkühe 2014 im Schnitt um 0.1 Jahre älter als noch 2013. Bei den Tageszunahmen zeigten die Ernteausfälle Auswirkungen – hier waren im Vergleich zu den Vorjahren leichte Einbußen zu verzeichnen.

Zuchtwertschätzung auf den Weg gebracht

Obmann Hans Harsch konnte die Anwesenden über eine kürzlich getroffene Entscheidung informieren: Fleischrinder Austria wird für die Rassen Angus, Blonde d’Aquitaine, Charolais, Fleckvieh-Fleisch und Limousin bei der ZAR die Ausarbeitung einer Zuchtwertschätzung beauftragen.

2014 war für die Fleischrinderzucht das letzte Jahr, in dem die gekoppelte Mutterkuhprämie ausbezahlt wurde. Obmann Hans Harsch betonte nochmals, dass die Auswirkungen, die diese Fehlentscheidung mit sich bringen wird, nicht ausreichend bedacht wurden.

DI Irmgard Mitterwallner, Tierzuchtdirektorin in Salzburg,  gratulierte dem Vorstand von Fleischrinder Austria zu dem erfolgreichen Jahresbericht und wünscht alles Gute für die Bundesfleischrinderschau in Maishofen. ZAR-Obmann ÖR Anton Wallner gratulierte ebenfalls zum Tätigkeitsbericht und bedankt sich für die gute Zusammenarbeit.  Er berichtete über die Programme zur Qualitätssicherung und aktuelle Entwicklungen, die die Rinderzucht in Österreich betreffen. Die letzten Bundesfleischrinderschauen haben gezeigt, dass die Qualität der Fleischrinder immer besser wurde und die Fleischrinderzucht in Österreich in Punkto Qualität auf einem guten Weg ist.

Die Ehrengäste unterstützten die Ansicht von Obmann Hans Harsch, dass der Wegfall der Mutterkuhprämie für den Strukturwandel ungünstig war und nach wie vor alle Möglichkeiten genützt werden müssen, Erleichterungen für die mutterkuhhaltenden Betriebe zu erreichen.

Auch die Wortmeldungen der Vorstandsmitglieder drehten sich in erster Linie um den Wegfall der gekoppelten Prämie. Aus allen Bundesländern wurde über Verluste für Mutterkuhbetriebe durch das neue Programm berichtet. Einerseits erleiden intensiv wirtschaftende Betriebe mit hoher Kuhzahl, die dem Bild der „produktiven Landwirtschaft“ entsprechen, Einbußen.  Aber auch die Betriebe in extensiveren Regionen, mit teilweise schwer bewirtschaftbaren Flächen, die zusätzlich zur Rindfleischproduktion auch einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Kulturlandschaft leisten, sind vom Wegfall der Mutterkuhprämie betroffen.

Die Generalversammlung klang am nächsten Tag bei einer gemeinsamen Almwanderung am Betrieb von Familie Herzog, aus. Die Mutterkuhhaltung hat hier lange Tradition und auch der Wegfall der Mutterkuhprämie wird daran nichts ändern, stellte Herr Herzog unter anderem mit den Worten „Wir werden nicht aufgeben“, klar.

Autorin: Anna Koiner