3. österreichweites Ennstaler Bergschecken Züchtertreffen

Über 50 Züchterinnen und Züchter waren zum 3. österreichweiten Bergscheckentreffen gekommen
Über 50 Züchterinnen und Züchter waren zum 3. österreichweiten Bergscheckentreffen gekommen

Mit über 50 Besuchern war das 3. Österreichweite Bergscheckenzüchtertreffen in Ramsau am Dachstein das bisher bestbesuchte. Dabei  waren Züchter aus Salzburg, Oberösterreich, Niederösterreich, Kärnten und natürlich aus der Steiermark vertreten. Daneben beschäftigen sich noch Betriebe aus Tirol und Vorarlberg mit der Bergscheckenzucht, sodass die Rasse mittlerweile in fast ganz Österreich verbreitet ist.

Mühsamer Beginn

Die Restbestände der Rasse Ennstaler Bergschecken wurden ab 1994 zusammengefasst. Ein Generhaltungsprogramm bei der ÖNGENE und beim Landwirtschaftsministerium wurde eingereicht und genehmigt. Auf nur mehr drei Betrieben wurden Tiere, die dem Rassestandard entsprachen, gefunden und mit diesen wenigen Tieren die Zucht gestartet. Um einen Besamungseinsatz  zu ermöglichen wurde vom damaligen Leiter der Besamungsstation Gleisdorf der Stier Hans am Betrieb Fussi abgesamt. Um den Samen in den Einsatz zu bringen war viel Einsatz erforderlich und viele gesetzliche Hürden zu nehmen. Danach wurden alle für den Besamungseinsatz geeigneten Stiere in der Besamungsstation Wels abgesamt. Zur Verbreiterung der genetischen Basis erfolgte der Einsatz der einzelnen Stier vorerst nur sehr kurz. Die Entwicklung der Zucht erreichte eine nicht abschätzbare Dynamik – aktuell werden auf 115 Betrieben knapp 600 paarungsfähige weibliche Tiere und 40 Natursprungstiere gehalten. Von der Besamungsstation Wels wurden 51 Stiere abgesamt. Ein Highlight für die Begscheckenzucht war die Überreichung des Bundestierschutzpreises für das Projekt „Labonca Bergschecke“ im Vorjahr.

Erfolgversprechende Vermarktungsprojekte

Als Rasse mit historisch bekannter hervorragender Fleischqualität waren die Züchter seit Jahren bemüht das Fleisch ihrer Tiere als Spezialität auf den Markt zu bringen. Mit mittlerweile drei Vermarktungsprojekten ist die Rasse auch hier bereits erfolgversprechend unterwegs, wenngleich  sich die Stückzahlen noch in bescheidenen Rahmen halten. Im Einzelnen sind folgende Projekte angelaufen:

  • Ennstaler Bergschecken Bioochse
  • Labonca Bergscheckenprojekt
  • Taucherfleisch

Die ersten  beiden Projekte vermarkten Bergscheckenfleisch von Biobetrieben, Taucherfleisch vermarktet reinrassiges Bergscheckenfleisch aus Weidehaltung. Allen drei  Projekten gemeinsam ist, dass die Nachfrage nach Bergscheckenfleisch aktuell nicht abgedeckt werden kann und dies eine Möglichkeit für die Züchter ist, einen Mehrerlös zu lukrieren.

Neuwahl der Rassesprecher

Bei der Neuwahl der Rassevertreter wurden der bisher tätigen Rassesprecher Josef Lassacher aus Mariahof und sein Stellvertreter Helmut Riedl aus Frankenmarkt, Niederösterreich einstimmig wiedergewählt.

Ehrung der „Retter der Rasse“

Höhepunkt des diesjährigen Züchtertreffens war die Ehrung der „ Retter der Rasse“. Dabei wurden die Zuchtbetriebe Bacher Laura aus Gössenberg, Johann und Angela Fussi aus Oberwölz und Josef und Bernadette Lassacher sowie der ehemalige Leiter der Besamungsstation Gleisdorf,  Dr. Bauer Karl und Heinz Gurker, der als einer der Initiatoren der Bergscheckenzucht gilt, geehrt.

Die Rinderzucht Steiermark als verantwortliche Organisation schließt sich dem Dank  besonders bei diesen drei Betrieben aber natürlich auch bei allen anderen Züchtern und bei Rassesprecher Josef Lassacher an.

Text: Franz Pirker, Bilder: Josef Lassacher