Dazu zählen 14 spezielle Fleischrinderrassen, für die ausschließlich Fleischleistungsmerkmale erhoben werden, sowie Rassen der Generhaltung und Doppelnutzung. Je nach Nutzungsschwerpunkt befinden sich die Kühe dieser Rassen entweder in der Fleisch- oder Milchleistungskontrolle.
Mit dem Jahresabschluss der Fleischleistungskontrolle und dem aktuellen Zuchtbericht liegen nun alle Ergebnisse der Fleischleistungsprüfung vor.
Herdebuchkuhzahlen steigen weiter
Die Zahl der Herdebuchkühe ist im vergangenen Jahr erneut gestiegen: Mit 25.957 Kühen auf 2.867 Betrieben wurden neue Höchstwerte erreicht. Besonders die Generhaltungsrassen tragen zu diesem Anstieg bei. An der Spitze liegen weiterhin drei heimische Rassen: Murbodner, Fleckvieh und Pinzgauer. Dahinter folgen die Pustertaler Sprinzen, bei denen die Zahl der Herdebuchkühe in der Fleischleistungsprüfung um 10 Prozent zugenommen hat. Ihnen schließen sich die Intensivrassen Angus und Charolais an.
Gleichzeitig ist die Gesamtzahl der Mutterkühe in Österreich in den letzten Jahren deutlich gesunken. Im Dezember 2023 wurden 156.700 Mutterkühe gehalten – ein Rückgang von 0,7 % im Vergleich zum Vorjahr. Dieser Trend zeigt sich auch in nachgelagerten Bereichen wie dem Einstellermarkt oder beim Bio-Jungrind.
Fruchtbarkeitskennzahlen stabil – mit deutlichen Rasseunterschieden
Kaum ein Leitsatz wird in der Mutterkuhhaltung so oft zitiert wie: „Jedes Jahr ein Kalb.“ Die Managementkennzahlen sind zentral für die Wirtschaftlichkeit der Herde. Die durchschnittliche Zwischenkalbezeit lag 2023 bei 402 Tagen – leicht besser als im Vorjahr. Die kürzesten Zwischenkalbezeiten zeigten die Rassen Aubrac, Angus und Galloway.
Allerdings hatten 23 % aller Kühe eine Zwischenkalbezeit von über 420 Tagen – ein Indikator für Verbesserungsbedarf, insbesondere bei bestimmten Rassen.
Die Abkalbequote lag bei 77 %, was einem Rückgang von einem Prozentpunkt entspricht. Rund 37 % der Kühe unter Fleischleistungsprüfung haben bereits mindestens fünf Abkalbungen hinter sich. Im Schnitt weisen die Kühe 4,8 Abkalbungen auf und erreichen ein Durchschnittsalter von 7,2 Jahren.
Besonders erfreulich: 97 % der Geburten verliefen als Leicht- oder Normalgeburten, und auch die Vitalität der Kälber konnte nochmals verbessert werden.
Die standardisierten Wiegungen ermöglichen vor allem bei größeren Populationen verlässliche Rückschlüsse auf die Entwicklung einer Rasse. Neben der Mastleistung lassen sich auch weitere wirtschaftlich relevante Merkmale – etwa die Milchleistung der Kühe oder der Töchter eines Stieres – bewerten.

Detaillierte Ergebnisse zur Leistungsprüfung der einzelnen Rassen finden Sie im aktuellen Zuchtbericht.
Fotos: Marion Carniel, Text: Anna Koiner