Sie ist mit ihrer über 200-jährigen Geschichte die älteste Tiroler Rinderrasse und daher auch die Tiroler Urrasse. Die älteste Erwähnung der Tuxer (Zillertaler) stammt aus der Zeit 1810 bis 1815. Mit ihrer großen Geschichte mit Kuhkampfwesen, Russlandviehtrieb und der großen emotionalen Bindung zu ihren beiden Heimattälern hat sie eine besondere Bedeutung. Erste schriftliche Hinweise für das sog. „Kuhstechen“ gab es bereits beim Tiroler Schriftsteller Beda Weber aus dem Jahr 1838. Der größte Kuhkampf fand dabei beim Gauderfest in Zell am Ziller statt. Die Tux-Zillertaler Rasse ist wahrscheinlich auch die einzige Rasse weltweit, welche man im Museum und lebend in den Ställen bewundern kann. 2001 wurde im Heimatmuseum Fügen die Sonderausstellung zur Tux-Zillertaler Zucht eröffnet.
1971 wurde im Haus der Natur in Salzburg fälschlicherweise die letzte Tuxerkuh ausgestopft ausgestellt. Gottseidank stellte sich dies als Irrtum heraus. Aufgrund der medialen Berichterstattung über das Aussterben der Rasse gab es einen großen Aufschrei in der Bevälkerung. So suchte man noch nach Tieren, wo man schlussendlich noch rund 30 Tuxer in den oft abgelegenen Ställen finden konnte. Ein besonderer Kämpfer für die Rasse war Professor und Pfarrer Ambros Aichhorn vom Borromäum in Salzburg. Er war als Aushilfspfarrer im Zillertal tätig. Seine Freizeit zwischen den Gottesdiensten verbrachte er mit der Suche nach Tuxern bei den Bauern im Zillertal. Heute ist man froh, dieses alte Tiroler Kulturgut gerettet zu haben. Für die Tuxerrasse wurde 1986 auch das erste geförderte Generhaltungsprogramm unter dem Dach der ÖNGENE gestartet. Mittlerweile gibt es wieder rund 2.000 Tuxer in 250 Ställen in Österreich.
Julia und Tobias Moretti unterstützen Antrag

Ein besonderes Zeichen der Solidarität und Unterstützung setzten Musikerin Julia Moretti und Schauspieler Tobias Moretti mit ihrer Unterstützung für diesen Antrag. Seit 1998 bewirtschaften sie aktiv ihren mit großem Einsatz renovierten 600 Jahre alten Bio-Bergbauernhof am sehr steilen Gelände des Omesberg in Ranggen und züchten seit über 25 Jahren Tux-Zillertaler Rinder. Besonders erfreulich ist auch, dass der Alpenzoo Innsbruck und Tiergarten Schönbrunn in Wien ebenfalls diesen Antrag unterstützen. In beiden Zoos werden schon seit Jahrzehnten Tux-Zillertaler gehalten. Besonders erfreulich war auch die große Unterstützungswelle von Seiten der Zuchtbetriebe, wo 70 % aktiv durch ihre Unterschrift diesen Antrag unterstützen. Über den Sommer bis zum Herbst wird dieser Antrag durch ExpertInnen überprüft. Voraussichtlich im November entscheidet der 15-köpfige Fachbeirat über die Aufnahme der Tux-Zillertaler in die Liste als Immaterielles Kulturerbe der Unesco Österreichs.
Text: Christian Moser, Fotos: Christian Moser, KeLeKi