Jungzüchterprofi Modul Fleischrinder

Fütterung, Tiergesundheit – stressfreier Umgang mit Rindern

Das Jungzüchterprofi Modul 4 mit Fokus auf Fleischrinderproduktion und Mutterkuhhaltung stand von 17. bis 18. März 2018 im Zeichen der Fütterung, Tiergesundheit sowie dem stressfreien Umgang mit Rindern am Bauernhof der Familie Kiegerl in Trahütten, Steiermark.

 

Futtergrundlage kennen

Neben dem sensorischen Erkennen guter Grundfutterqualitäten ist es unerlässlich, die Inhaltsstoffe zu kennen, so die Referentin des ersten Tages DI Julia Trieb (LK NÖ). Die gesamte Ration der Rinder sollte auf den Ergebnissen der Futtermittelanalyse beruhen, um neben der bedarfsgerechten Versorgung auch die gewünschten Zuwachsleistungen zu erreichen. Besondere Vorsicht ist bei sehr stärkehaltigen Maissilagen geboten, da diese schnell zu Leber- und Pansenschäden und in weiterer Folge zum Tod führen können. Niemals sollte vergessen werden, dass die Maissilage als Energieträger und die Grassilage als Eiweißträger gesehen werden sollte. Zusätzlich ist es gut, seine Eisenwerte im Futter zu kennen, denn ein erhöhter Eisenwert kann auf den Verschmutzungsgrad der Silage zurückgeführt werden.

 

Ausgeglichene Rationen fördern die Tiergesundheit

Tag zwei des Moduls stand im Zeichen der Tiergesundheit mit Tierarzt Mag. Berthold Grassauer. Im Zentrum der gesamten Tiergesundheit sollte nicht das bereits erkrankte Tier stehen, sondern die gesunde Herde, denn dadurch können Erkrankungen frühzeitig erkannt und vorgebeugt werden. In Mutterkuhherden mit Weidehaltung tritt vermehrt das Risiko einer Parasitenerkrankung auf. Sollte dies der Fall sein, muss sich der Landwirt eine Strategie ausdenken und nicht nur das betroffene Tier, sondern die gesamte Herde behandeln.

Gesunde Rinder sind ausgeglichene Rinder

Kühflüsterer Philipp Wenz sorgte am Nachmittag für amüsante, aber vor allem lehrreiche Stunden rund um das Thema Low-Stress-Stockmanship. So ist es zum Beispiel möglich – und die Jungzüchterprofis waren bei der praktischen Umsetzung Zeugen – Tiere einzeln ohne Stress, ohne den Gebrauch von Hilfsmitteln oder der Hände von der restlichen Herde zu trennen. Dies ist nur möglich, wenn man die 3 Zonen kennt, die Neutrale-, Beobachtungs- und Bewegungszone. Jedes Tier hat in der Bewegungszone zusätzlich einen Balancepunkt. Wenn man Tiere in Bewegung setzen will, muss man diesen Punkt finden und ruhig auf ihn zugehen. Das Ergebnis daraus, das Rind bewegt sich stressfrei in die gewünschte Richtung.

Text und Fotos: Gerlinde Halbartschlager