Rinderzuchtverband Tirol – Generalversammlung beschließt Fusion

Bei der Generalversammlung des Rinderzuchtverbandes Tirol gab es mit 87 % Zustimmung ein klares Ja für die Fusion der Tiroler Rinderzuchtorganisationen.

Von den 164 Wahlberechtigten waren 121 anwesend. Schlussendlich brachte die Wahl 106 Ja- und 13 Nein-Stimmen bei zwei Enthaltungen. Damit stimmten 87 % für die Fusion zur Rinderzucht Tirol eGen. Nachdem der Tiroler Grauviehzuchtverband schon mit 100 % der Fusion zustimmte, fällen noch am 15. April die Mitglieder des Tiroler Braunviehzuchtverbandes ihre Entscheidung. Wenn dort auch ein Ja zur Fusion erfolgt, so ist die Fusion der in Tirol tätigen Rinderzuchtorganisationen rechtens. Mit der ersten Fusion 2007 und der nun großen Fusion wurden damit 10 Organisationen zu einer schlagkräftigen Tierzuchtorganisation in Tirol zusammengefügt. Wie Obmann ÖR. Kaspar Ehammer anführte, stellt man sich für die Zukunft neu auf, um die großen Herausforderungen in Zucht, Vermarktung, Leistungskontrolle, Qualitätssicherung, Digitalisierung, Spezialisierung, Management und Kommunikation für die Mitglieder und Kunden erfolgreich umzusetzen. Diese Entscheidung von heute ist für Ehammer auch eine für die Zukunft der nächsten Generation.

Mit der Fusion entsteht die größte Rinderzuchtorga  nisation Österreichs mit 6.000 Mitglieder und einer Wertschöpfung von 40 Millionen €. Mit dem Zusammenschluss wird die Spitzenposition „Rinderzucht Tirol – die Nummer 1 in Österreich“ weiter ausgebaut. Über 80 Mitarbeiter werden sich in der neuen Organisation um die Anliegen der Mitglieder und Kunden mit dem Motto „kompetent. erfolgreich. Kundenorientiert“ kümmern.

Einen positiven Tätigkeitsbericht konnte Obmann ÖR. Kaspar Ehammer präsentieren. Sowohl Mitglieder- als auch Herdebuchkuhzahl sind abermals gestiegen. Für das Wirtschaftsjahr 2017 konnten ebenfalls positive Zahlen präsentiert werden.

Geschäftsführer Ing. Christian Straif referierte über die zukünftigen Herausforderungen der bäuerlichen Rinderzucht. Rinderzucht in bäuerlicher Hand heißt keine Gewinnmaximierung der bäuerlichen Organisation. Die Überschüsse werden wieder für Anliegen der Mitglieder verwendet. Damit bäuerliche Organisationen zukünftig weiterhin bestehen, sind motivierte Züchter, die Zucht als gemeinsame Aufgabe sehen, unverzichtbar. Ein wesentlicher Punkt ist dabei auch, dass die weiblichen Tiere im Eigentum der Züchter bleiben. Die Zuchtverbände müssen dazu Infrastruktur und Know-How für die Züchter zur Verfügung stellen. Für die Zukunft wichtig werden die rechtlichen Rahmenbedingungen in der Umsetzung der züchterischen Arbeit.

Dazu gibt es das gemeinsame Projekt der österreichischen Rinderzucht „FoKUHs“ für eine moderne bäuerliche Rinderzucht. Hauptziel ist die Typisierung von Kühen für eine effizientere genomische Selektion, um die Konkurrenzfähigkeit der österreichischen Rinderzucht mit Fokus auf Fitness und Gesundheit zu stärken. Abschließender Höhepunkt der Generalversammlung war die Ehrung der Golden Girls Lebensleistungskühe und den erfolgreichen Züchtern der Eurogenetik-Schau.

Text und Fotos: Christian Moser