Mutterkuh Fachtagung 2018

Im Rahmen der Fachtagung wurden 18 neue Jahrlingslieferanten Tirol mit Hoftafeln ausgezeichnet.
Im Rahmen der Fachtagung wurden 18 neue Jahrlingslieferanten Tirol mit Hoftafeln ausgezeichnet.

Im November fand zum 7. Mal die Mutterkuh-Fachtagung in der Villa Blanka in Innsbruck statt. Die Mutterkuh-Fachtagung hat sich im Laufe der Jahre als die Informationsveranstaltung für die Tiroler Mutterkuhhaltung entwickelt. Veranstaltet wird sie vom Arbeitskreis Mutterkuhhaltung unter dem Dach der Rinderzucht Tirol eGen. Die heurige Veranstaltung stand im Zeichen der Grundfutternutzung und den immer größer werdenden gesellschaftlichen Herausforderungen.

Potential des Grundfutters nutzen

Eine erfolgreiche Produktion und die Erzeugung von hochwertigem Qualitätsfleisch müssen in Zukunft an oberster Stelle in der Mutterkuhhaltung stehen. Gerade im Bereich des Grundfutters würde hier noch viel Potential liegen.

„Ver(un)krautung von Wiese und Weide – Probleme und Lösungsansätze“, so der Titel des Vortrages von Peter Frank von der Lk Tirol. In seinen Ausführungen machte er klar, dass gerade in der Pflege des Grünlandes große Optimierungsmöglichkeiten bestehen. Mit 25 bis 50 % der Gesamtkosten stellen die Grundfutterkosten den zweitgrößten Kostenblock in der Mutterkuhhaltung dar. Als Lösungsansätze gab er neben den Möglichkeiten der Bewirtschaftungsänderung durch Überlegungen hinsichtlich Technikeinsatz, Düngungsmanagement und einer standortangepassten und abgestuften Nutzung an. Lücken sind der Ausgangspunkt von Verunkrautung. Zusätzlich ist der ideale Weidezeitpunkt. bzw. –dauer wichtig. Die rechtzeitige Unkrautregulierung mit der Grünlandverbesserung durch Nachsaat und Neuanlage sind ebenfalls für die optimale Weide Voraussetzung.

Landwirtschaft im Spannungsfeld der Gesellschaft

Die Landwirtschaft steht vor neuen gesellschaftlichen Herausforderungen. Gerade im Bereich der Fleischproduktion wird das Thema „Tierwohl“ in den nächsten Jahren stark an Bedeutung gewinnen. Unter diesen Vorzeichen wurde mit dem Vortrag „Tierwohl – Was sagt die Ethik? Was erwartet und zahlt der Verbraucher?“ von Christian Dürnberger genau der Zahn der Zeit getroffen.

Dürnberger spannte in seinem Vortrag einen Bogen von der Erwartungshaltung der Konsumenten vom Tierwohl bis hin zum Agrarmarketing.

Im Laufe des Vortrages wurde einem klar, dass die Konsumenten eine sehr große Erwartungshaltung an die Landwirtschaft allgemein und im speziellen an die Nutztierhaltung haben. Deshalb sollte man sich als Landwirt und Produzent den Veränderungen und Anforderungen des Marktes nicht verschließen, sondern diesen selbstbewusst und positiv gegenübertreten.

Die Konsumenten sind auch nur dann bereit mehr für das Produkt zu bezahlen, wenn sie diesem vertrauen. Hier hat die kleinstrukturierte Mutterkuhhaltung mit der Produktion von qualitativ hochwertigem Rindfleisch ganz klar einen großen Vorteil, denn sie erfüllt sehr viele Erwartungshaltungen der Konsumenten.

Landwirt und Produzent zu sein ist demnach eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe – eine Aufgabe für Experten, die sich weiterbilden und die Beratungsmöglichkeiten des Arbeitskreises in Anspruch nehmen.

Generalversammlung und Auszeichnungen

Ein weiterer Höhepunkt war die Auszeichnung der Jahrlingsproduzenten mit Hoftafeln. 18 Landwirte aus dem „Qualität Tirol“ Fleischprojekt „Jahrling“ wurden ausgezeichnet.

Im Rahmen der Tagung fand auch die Generalversammlung der Tiroler Vieh Erzeugergemeinschaft statt. Obmann Hansjörg Landmann blickte auf ein ereignisreiches Jahr zurück und betonte die Wichtigkeit der Erzeugergemeinschaft als Interessensvertretung der Tiroler Qualitätsfleischproduzenten unter dem Dach der Rinderzucht Tirol eGen.

Ausgezeichnete Jahrlingsbetriebe 2018:

Familie Dettendorfer, vulgo Peifer aus Niederndorferberg

Familie Hohenegg, vulgo Goldner aus Ehrwald

Familie Krabacher, vulgo Haus Schönblick aus Bschlabs

Familie Lindner, vulgo Joseler aus Mauern

Familie Neuner, vulgo Wirtseppelerhof aus Leutasch

Familie Neuner aus Tarrenz/Strad

Familie Pairegger, vulgo Millers aus Tumpen

Familie Pfurtscheller, vulgo Obersillerhof aus Neustift

Familie Riedl, vulgo Klaudelerhof aus St. Jodok

Gerald Schöpf aus Obsaurs

Familie Senfter, vulgo Grollhof aus St. Jakob in Defereggen

Martina und Florian Steiner, vulgo Zehenthof aus Wörgl

Barbara und Fritz Stöckl-Knoflach, vulgo Kuglerhof aus Mützens

Familie Tamerl, vulgo Martinshof aus Längenfeld

Familie Thür, vulgo Klausnhof aus Navis

Familie Unterrainer, vulgo Wengerhof aus Kirchdorf in Tirol

Familie Wieser, vulgo Blasl aus Niederau

Familie Zanon, vulgo Franzelerhof aus Absam

Bildautor: AMTirol